Und der König von Assyrien durchzog das ganze Land und kam vor Samaria und belagerte es drei Jahre lang. Im neunten Jahr Hoseas eroberte der König von Assyrien Samaria und führte Israel gefangen nach Assyrien; und er siedelte sie in Halach und am Habor, dem Fluß Gosans, und in den Städten der Meder an. (2. Könige 17,5-6)
Die Belagerung dauerte drei Jahre, doch schließlich eroberte der König von Assyrien Israel, das Reich, das aus den zehn nördlichen Stämmen bestand. Wir lesen, der König von Assyrien durchzog das ganze Land und kam vor Samaria und belagerte es drei Jahre lang. Es war ein langer, zweckbestimmter Feldzug, um letztendlich das rebellische Reich Israel niederzuschlagen, das der Macht des Assyrischen Reiches trotzte. Auch wenn es drei Jahre dauerte, war es das wert für die Assyrer.
Die Mauern, die Samaria umgaben, waren stark – stark genug, um den Feind drei Jahre lang draussen zu halten. Doch die Stärke der Mauern konnte nicht gegen das Gericht Gottes standhalten, und die Assyrische Armee war tatsächlich ein Instrument für Gottes Gericht gegen Israel. Das zeigt uns, dass wenn Gott Sein Gericht bringt, Er durchaus menschliche Instrumente gebrauchen kann.
Als die Hauptstadt Samaria fiel, wurden sie gefangen nach Assyrien geführt. Das taten die Assyrer mit vielen Nationen, die sie erobert hatten. Sie deportierten alle, bis auf die niedrigsten Klassen, in die Hauptstädte ihres Reiches, um sie entweder auszubilden und ihre Talente für sich zu nutzen oder um sie zu versklaven.
Nach 200 Jahren und 19 Königen nach Salomo (der letzte König eines vereinten Israels) fiel das Nordreich Israel also. Das geschah nicht, weil der Gott Israel nicht in der Lage war, ihnen zu helfen, sondern weil sie sich von Gott abgewandt hatten und Seine Führung und Korrektur ignoriert hatten, so dass Er sie nicht weiter beschützte und sie nach ihren eigenen Begierden verrotten würden.
Als sie Israel nach Assyrien führten, folgten sie ihrer Tradition. Wenn die Assyrer ein Volk, das sie erobert hatten deportierten, führten sie die Gefangenen hunderte von Kilometern von ihrer Heimat weg. Die Gefangenen waren nackt und mit Stricken und Fischhaken, die man ihnen durch die Unterlippe stach, aneinander gebunden. Auf die demütigende Weise wurden sie durch die zusammengebrochenen Mauern aus ihrer Stadt geführt (Amos 4,2-3). Das zeigt uns ein weiteres Prinzip von Gottes Gericht: Wenn das Gericht kommt, kann es demütigend und entwürdigend sein.
Dies sollte uns Gottes Gericht ernsthaft fürchten lassen. Israel war in der Vergangenheit oft reich gesegnet worden, doch das würde sie nicht vor Gottes Gericht schützen, wenn sie Gott verspotten und gegen Ihn rebellieren würden.
Und es sollte uns erst recht dankbar machen für das Werk Jesu. Als Jesus am Kreuz für uns starb, nahm Er das Gericht, das wir verdienen, auf sich. Gott tat dies durch ein menschliches Instrument, und Jesus wurde (menschlich gesehen) am Kreuz gedemütigt. Jesus ertrug all das, damit die, die Ihm vertrauen, niemals Gottes Zorn erleben müssen.