holding fast the word

An das Wort hält

„Der sich an das zuverlässige Wort hält, wie es der Lehre entspricht.“ (Titus 1,9)

Der Apostel Paulus machte eine ausführliche Liste von Charaktereigenschaften, auf die Titus bei seiner Suche nach Männern, die die Gemeinden auf der Insel Kreta leiten würden, achten sollte. Diese Liste (in Titus 1,5-8) ist nicht nur bei der Auswahl von Leitern hilfreich, sondern sie dient auch dazu, unseren Charakter als Nachfolger von Jesus Christus zu überprüfen.

holding fast the word

Nachdem er die Charaktereigenschaften beschrieben hat, erzählt uns Paulus, was diese Leiter tun sollten. Auch das gilt in erster Linie für Gemeindeleiter, doch nicht ausschließlich. Zum Teil beschreibt er, wie die Leiter uns anführen sollten aber auch wo wir als Christen sein und hingehen sollten.

Was sollten Leiter tun? Sie sollten sich an das zuverlässige Wort halten.

Das bedeutet zuerst, dass der Leiter sich für sich selbst des zuverlässigen Wortes sicher ist. Wenn er Gottes Wort den Menschen bringt, muss er das mit Zuversicht und Autorität tun und nicht vermischt mit theologischen Spekulationen und akademischen Zweifeln.

Sich an das zuverlässige Wort halten bedeutet auch, dass der Leiter an Gottes Wort haftet und nicht an den Trends und Programmen einer Gemeinde. Wenn ein Mann nicht an Gottes Wort klebt, ist er nicht qualifiziert, eine Leitungsfunktion in Gottes Gemeinde zu übernehmen.

Achte auf den letzten Teil in diesem Satz. Der Leiter sollte das tun, was der Lehre entspricht. Das heißt, dass der Leiter vorher gelehrt wurde. Ein qualifizierter Leiter muss nicht unbedingt eine Bibelschule besucht haben, doch er muss von jemandem gelehrt und unterrichtet worden sein, nicht nur von sich selbst. Niemand kann wirklich lehren, wenn er nicht selber gelehrt wurde.

Das sind wichtige Dinge für Leiter – aber auch für alle Christen. Wie steht es mit dir? Hältst du dich an das zuverlässige Wort? Klebst du an Gottes Wort? Erinnere dich an das Beispiel von Eleasar, der Sohn des Dodo (2. Samuel 23,9-10). Er kämpfte mit solcher Macht gegen die Philister, dass seine Hand nach dem Kampf am Schwert klebte. Das ist eine tolle Illustration für das Halten an das zuverlässige Wort.

– Eleasar hielt sich an den richtigen Gegenstand – das Schwert. Wir müssen das Schwert des Geistes ergreifen, das Wort Gottes.

– Eleasar machte auch Gebrauch von seinem Schwert, und wir müssen Gebrauch machen von der Wahrheit von Gottes Wort, das unser Denken und Leben verändert.

– Eleasar hielt sein Schwert ganz fest, und wir müssen das zuverlässige Wort Gottes ganz fest halten.

Halte das Wort Gottes fest – so fest, dass du es nicht mehr loslassen kannst!

 

Titus

Gegenüber anderen, gegenüber Gott und gegenüber sich selbst

„Gerecht, heilig, beherrscht…“ (Titus 1,8)

Man sollte sich Paulus Liste von Qualifikationen bei Leitern von Gottes Kindern sorgfältig anschauen. Jene, die die Arbeit einer Gemeinde überwachen, sollten nicht nach ihrer Ausstrahlung, ihrem Talent, ihrem Status oder anderen solchen Eigenschaften ausgesucht werden. Man sollte nach dem Charakter schauen, nach solchen Männern, auf die diese Liste in Titus 1,7-9 zutrifft.

Titus

In 1. Timotheus 3 finden wir eine ähnliche Liste. Und dabei handelt es sich nicht um eine Forderung nach Perfektion, doch wir sollten nach jenen Ausschau halten, die dieses Maß erfüllen und dass diese Liste den Werten im Leben eines Leiters entspricht.

Doch diese Liste gilt nicht nur für Leiter; jeder Christ sollte sich diese Liste ansehen, denn sie ist Gottes Beschreibung dafür, wie geistliche Reife und Gottgefälligkeit praktisch aussieht. Vielleicht werden wir nie die Berufung zur Leiterschaft haben, doch jeder Christ sollte darin wachsen, diese Eigenschaften zu erlangen.

Wir schätzen diese Liste auch deshalb, weil sie uns auf wundervolle Weise eine Beschreibung von Jesus während seinem Leben auf der Erde gibt. Er erfüllte alle Erwartungen, die Gott an Leiter hat.

In diesem Satz aus Titus 1,8 sehen wir, dass ein Pastor oder Leiter einer Gemeinde gerecht, heilig und gerecht sein muss.

Anders ausgedrückt kann man sagen, dass ein Pastor oder Leiter gerecht anderen Menschen gegenüber sein sollte – liebende Gerechtigkeit, Fairness und richtige Behandlung. Er sollte gerecht sein. Das ist eine gute und wichtige Qualität für jeden Gläubigen. Gott will, dass es uns wichtig ist, was richtig und gerecht ist.

Der Pastor oder Leiter sollte auch heilig sein – also gegenüber Gott. Heiligkeit bedeutet Abtrennung, jemand, der sich von der Anti-Gott Kultur und für Gott absondert, der Selbst heilig ist. Heiligkeit ist nicht nur für Leiter; Gott will, dass alle Seine Kinder heilig sind (1. Petrus 1,15-16).

Als weiteres sollte ein Pastor oder Leiter beherrscht sein. Das bedeutet sich selbst gegenüber. Eine beherrschte Person wird nicht vom eigenen Appetit regiert. Sie ist in der Lage, zu ihren Begierden des Fleisches „nein“ zu sagen und zu Gottes Plan für ihr Leben „ja“ zu sagen. Ein Person, die nicht weiß, wie man sich beherrscht, wird nie Gottes Bestimmung für sich erfüllen, denn sie wird durch ihre eigene Tyrannei behindert. Matthew Henry schrieb: „Wie ungeeignet eine Gemeinde zu leiten sind die, die sich nicht selbst leiten können!“ Das gilt für Leiter und für alle Nachfolger von Jesus Christus.

Diese drei Dinge gehören zusammen:

  • gerecht: gegenüber anderen
  • heilig: gegenüber Gott
  • beherrscht: gegenüber sich selbst

Denke daran, dass nur eine Person jemals so vollkommen lebte: Jesus Christus! Er füllt die Leben Seiner Kinder, damit auch sie die Kraft haben, sich in diese Richtung auszustrecken – also schau zu Ihm, um gerecht, heilig und beherrscht zu sein. Wir finden auch jedesmal, wenn wir nicht gerecht, heilig und beherrscht sind, Trost in der Tatsache, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist.

 

clear thinker

Der klare Denker

„Besonnen….“ (Titus 1,8)

Was qualifiziert jemanden für eine Leiterschaft innerhalb von Gottes Gemeinde? Sicherlich muss es eine Art Berufung geben und das Herz und die Gabe um diese Berufung zu erfüllen. Doch das ist nicht genug, selbst wenn jemand den Ehrgeiz dazu hat. Wenn Gott von den Qualifikationen für eine Leiterschaft spricht, dann redet Er von Charakter.

clear thinker

Die Liste, die wir in 1. Timotheus 3 und hier in Titus 1 sehen, zeigt uns nicht nur die Charaktereigenschaften, nach denen wir in Leitern und potentiellen Leitern suchen sollen, sondern auch einen Weg um christliche Reife zu messen. Je mehr diese Liste deinen Charakter beschreibt, desto mehr bist du Jesus ähnlich.

Diese Listen sind mehr als ein Maßstab für den Charakter, sie sind auch Ziele, die wir verfolgen sollen. Wenn wir uns selbst an diesen Listen messen und sie nicht erfüllen, geben sie uns eine Richtung, die wir verfolgen müssen. Wir vertrauen darauf, dass die Wahrheit des Evangeliums bedeutet, dass uns durch das, was Jesus für uns am Kreuz tat, vergeben werden kann, und dass das neue Leben, das Er uns gibt, diese Eigenschaften in uns wachsen lässt.

Das alte griechische Wort, das hier mit besonnen (sophron) übersetzt ist, steht für Selbstkontrolle, klares Denken und Vernunft. Diese Eigenschaften gibt es heute anscheinend nur noch selten. Dies sieht man besonders in den sozialen Medien und im Internet, wo die Menschen sehr schnell extreme Meinungen äußern.

Eine besonnene Person richtet nicht so schnell. Klares Denken ist ihnen wichtig. Sie machen sich nicht ständig über alles lustig, sondern sie wissen, wie man sich ernsthaft mit ernsten Themen beschäftigt. Der Apostel Paulus hielt das für einewichtige Eigenschaft eines Leiters. Er benutzte dieses Wort zehn mal in seinen Briefen an Timotheus und Titus.

Warren Wiersbe schrieb über diese Eigenschaft: „Das bedeutet nicht, dass er keinen Sinn für Humor hat oder dass er immer düster und ernst ist. Sondern er kennt den Wert der Dinge und setzt den Dienst und die Botschaft des Evangeliums nicht durch närrisches Verhalten herab.“

Wenn es um närrisches Verhalten geht, können Prediger die Schlimmsten sein! Einige Prediger tun alles um durch Lächerlichkeiten einer Menschenmenge zu gefallen und sie mitzureißen. Ich glaube Gott will, dass ein Prediger Seines Wortes ernst mit Gottes Botschaft umgeht, ohne sich selbstso ernst zu nehmen.

An anderer Stelle sagt uns Paulus, indem er denselben Wortstamm für besonnen benutzt: „Denn ich sage kraft der Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass er nicht höher von sich selbst denke, als sich zu denken gebührt, sondern dass er auf Bescheidenheit bedacht sei, wie Gott jedem einzelnen das Maß des Glaubens zugeteilt hat.“ (Römer 12,3)

Es ist kein reines Denken, wenn man viel von sich hält! Möge Gott uns klare Gedanken über uns selbst geben, über unser momentanes Alter, und vor allem über Gottes Wahrheit.

 

lover of what is good

Das Gute lieben

„das Gute liebend…“ (Titus 1,8)

Der Apostel Paulus gab Titus eine Liste mit Charaktereigenschaften, nach denen er bei den Gemeindeleitern suchen sollte. Er zählte 18 Aspekte dabei auf. Nummer 12 davon sehen wir hier in Vers 8, nämlich dass ein Leiter von Gottes Kindern das Gute lieben soll.

lover of what is good

Das alte griechische Wort (philagatos) wird nur an dieser Stelle im Neuen Testament benutzt. Philos bedeutet Liebe und agathos heißt Gutes oder Tugend. Setzte beides zusammen und du hast den Ausdruck das Gute liebend oder sogar „Förderer der Tugend“ erfasst.

In der Welt gibt es viel Böses und Korruption. Ich glaube nicht, dass das etwas Neues ist; es gab immer viel Böses und Korruption! Doch wir als Gläubige sollten niemals die bösen Dinge dieser Welt lieben. Wir sollten das, was gut ist, lieben.

In Micha 3,2 sprach der Prophet gegen jene, die das Gegenteil taten: Und doch hasst ihr das Gute und liebt das Böse. Man kann das häufig beobachten; solche, die das Gute hassen und das Böse lieben. Die durcheinander geratene Moral unserer Zeit ist die Ursache für so viel Zerrissenheit und Probleme in der Welt. Der gottgefällige Mann oder die gottgefällige Frau hat einen Sinn für moralische Reinheit. Sie sehen das Gute und erkennen es als gut; und sie sehen das Schlechte und nennen es auch so.

Dieser Sinn für moralische Reinheit lässt uns nicht nur das Gute lieben, sondern auch das Böse hassen. In Psalm 97,10 steht: Die ihr den HERRN liebt, hasst das Böse! Und in Amos 5,15 lesen wir: Hasst das Böse und liebt das Gute, damit ihr lebt.

Das Gute zu lieben und das Böse zu hassen kann schwierig sein. Es erfordert Mut und moralische Reinheit, was heutzutage selten geworden ist. Oft wird das auch damit verwechselt, dass man meint böse Menschen hassen zu müssen. Doch man kann das Böse hassen, das die Menschen tun und sich sogar dagegen stellen ohne die Menschen an sich zu hassen. Wir können sie in Jesu Namen lieben und für Gottes Güte in ihren Leben beten, auch wenn sie schlimme Dingen tun. Und wenn du glaubst, dass es unmöglich ist die Sünde zu hassen und gleichzeitig den Sünder zu lieben, dann denke daran, dass wir das bei uns selbst die ganze Zeit über tun. Wir lieben uns selbst (Epheser 5,29), während wir gleichzeitig unsere Sünde hassen. Wir können das auch bei anderen tun.

Schließlich erinnere dich daran, dass Gott das ultimative Gute ist: Jakobus 1,17 sagt: Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter. In Markus 10,18 sagt Jesus: Niemand ist gut als Gott allein. Gott ist die Quelle von allem Guten. Und Gott lädt uns ein zu schmecken und zu sehen, dass der HERR gut ist (Psalm 34,8). Das Gute lieben heißt Gott lieben.

 

hospitality

Offene Häuser, offene Leben

„Sondern gastfreundlich…“ (Titus1,8)

Als Paulus die Charaktereigenschaften auflistet, nach denen Titus die Gemeindeleiter der vielen neuen Gemeinden auf der Insel Kreta aussuchen sollte, nennt er hier die Gastfreundschaft. Das heißt, Gott sieht dies als ein Charaktermerkmal einer Person, die eine Leitungsfunktion unter Gottes Kindern hat. Gott sieht, ob wir gastfreundlich sind oder nicht; Gott ist es wichtig, ob wir gastfreundlich sind oder nicht.

hospitality

Das alte griechische Wort, dass wir mit gastfreundlich übersetzen ist philoxenos, und bedeutet „Fremde (xenos) liebend (philo).“ Ein Merkmal eines gottgefälligen Charakters ist, dass man nicht nur die eigenen Familie oder Gruppe liebt, sondern auch Liebe für Fremde und Ausländer hat.

Von Natur aus stehen wir zu den zu uns Gehörenden. Es mag gefährlich oder dumm erscheinen, Fremde zu lieben. Aber so liebt Gott uns. Die Bibel sagt uns, dass wir einst Fremde für Gott waren (Epheser 2,12 und 2,19). Als wir Fremde für Ihn waren, liebte Er uns und lud uns zu Sich ein.

Die Gastfreundschaft hatte im antiken Mittleren Westen eine hohe Bedeutung. Wenn Reisende weite Strecken durch trockene und gefährliche Gebiete zurücklegten, konnte die Gastfreundschaft eines Fremden den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Einem Fremden in Not nicht zu helfen war eine Schande, und das Geschenk einfacher Gastfreundschaft wurde hoch geschätzt.

Wir lieben den Psalm 23 als eine schöne Beschreibung von Gott als unserem Hirten – und das ist Er. Doch Psalm 23 beschreibt Gott auch als unseren Gastgeber. Er bereitet einen Tisch vor, sogar in Anwesenheit unserer Feinde (Psalm 23,5). Wenn wir in Gottes Haus kommen, salbt Er unseren Kopf mit Öl, eine Begrüßungsgeste in der Antike (Psalm 23,5). Er füllt unseren Becher mit einer Erfrischung, so dass er überfließt (Psalm 23,5).

So wie Gott das macht, sollten es auch Seine Kinder tun. Sie sollten gastfreundlich sein und ihre Häuser und Herzen öffnen, sowohl für Freunde als auch für Fremde. Es ist nicht damit getan, sie damit zu beeindrucken, was wir für tolle Gastgeber sind und was wir für schöne Dinge besitzen. Sondern wir sollten sie in Jesu Namen segnen und ihnen unsere Leben öffnen.

In Römer 12,13 steht, dass Gottes Kinder Gastfreundschaft „üben“ sollen. Der Gedanke dahinter ist, dass man Menschen, die man nicht kennt, einladen soll. Das ist Liebe in Tat – nicht nur Gefühle – und das gilt für jeden Christen, nicht nur für Leiter. Öffne dein Heim und dein Leben für jemanden.

 

Not Greedy for Money

Nicht nach schändlichem Gewinn streben

Denn ein Aufseher muss nicht… nach schändlichem Gewinn streben. (Titus 1,7)

Paulus listete verschiedene Merkmale von Leitern auf, nach denen Titus in den jungen Gemeinden auf der Insel Kreta suchen sollte. Hier am Ende von Vers 7 wird ein weiteres Merkmal genannt. Ein Leiter in Gottes Gemeinde darf nicht geldgierig sein.

Not Greedy for Money

Gier war schon für viele der Untergang. Pastoren und andere Leiter werden oft vor den Gefahren von sexueller Unmoral, von Stolz und Gier gewarnt. Diese drei werden aus gutem Grund zusammen genannt, und wir sollten nie die Gefahr, die von Gier ausgeht, unterschätzen.

Doch nicht nur Gemeindeleiter müssen sich vor Gier hüten. In 1. Timotheus 6,9-10 schrieb Paulus dies: Denn die, welche reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstricke und viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen in Untergang und Verderben stürzen. Denn die Geldgier ist eine Wurzel alles Bösen; etliche, die sich ihr hingegeben haben, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst viel Schmerzen verursacht.

Besonders in 1. Timotheus 6,9 warnt Paulus deutlich vor dem Wunsch „reich werden zu wollen“. Der Wunsch, reich zu werden ist weitaus gefährlicher als der Reichtum an sich – und es sind nicht nur die Armen, die reich sein wollen, es sind auch die Reichen, die noch reicher werden wollen.

Es ist aber nicht so, dass die Bibel sagt, dass arm zu sein gleichbedeutend mit gottgefällig sein ist; auch nicht umgekehrt. Es gab viele bemerkenswert gottgefällige Männer in der Bibel, die unglaublich reich waren, so wie Abraham, David und Salomo.

Doch die gottgefälligen Reichen haben ein Herz wie der Psalmist in Psalm 62,11: „wenn der Reichtum sich mehrt, so hängt euer Herz nicht daran.“

Die, die gierig sind, sind wie solche von denen Paulus in 1. Timotheus 6,9 sagt – sie fallen in Versuchung und Fallstricke.“ Der Wunsch nach Reichtum zieht unser Herz weg von den ewigen Reichtümern und lässt uns in eine Falle treten, der wir nicht entkommen können – dass man immer von Reichtum träumt und sein Herz darauf richtet.

Letztendlich kann der Wunsch nach Reichtum nur in Jesus Christus erfüllt werden, und zwar durch geistliche Reichtümer und keine materiellen.

Bemerke eine weitere Warnung, die Paulus in 1. Timotheus 6,10 ausspricht. Er schrieb: „etliche, die sich ihr hingegeben haben, sind vom Glauben abgeirrt.“ Es ist traurig, aber wahr – es gibt Menschen, die ihren Glauben aufgrund von Gier aufgeben. So wie Paulus schrieb fügen sie sich selbst Schmerzen zu, denn das ist das Schicksal derer, die das Geld lieben. Sie sind nicht zufrieden. Manchmal wünschen wir uns die Gelegenheit herauszufinden, ob Geld nicht doch glücklich macht, doch wir sollten auf Gottes Wort vertrauen und auf die Erfahrungen vieler anderer.

Anstatt gierig nach Geld zu sein wäre es besser für uns auf gute Art „gierig“ nach Gottgefälligkeit und Gottes Reich zu sein. Mit Gottes Hilfe können wir das in Jesus Christus sein. Und das ist die Art von Leiter, nach der wir in Gottes Familie suchen sollten.

 

Not violent

Nicht gewalttätig

Denn ein Aufseher muss…nicht gewalttätig sein. (Titus 1,7)

Wenn wir die Beschreibung der Charaktereigenschaften eines Leiters von Paulus lesen, sollten wir uns fragen: Wenn ich keine Leiterschaft habe und auch nicht anstrebe, warum sollte mich diese Liste interessieren? Ich kenne einige Gründe, warum jeder Christ sich diese Liste genau ansehen sollte.

Not violent

  1. Jeder Christ sollte sich diese Liste anschauen, weil sie Gottes Beschreibung von geistlicher Reife und Gottgefälligkeit ist. Vielleicht werden wir nie die Berufung zum Leiter haben, doch jeder Christ sollte in Richtung eines gottgefälligen Leiters wachsen.
  2. Sie hilft uns zu verstehen, was Gott von einem Leiter erwartet, und das sollten wir respektieren und dafür in der Gemeinde beten.
  3. Auf manche Art gibt sie uns eine wunderbare Beschreibung von Jesus während Seines irdischen Lebens. Er erfüllte alle Erwartungen, die Gott an einen Leiter hat.

Die fünfte (oder sechste, je nachdem wie man zählt) Charaktereigenschaft eines Aufsehers ist, dass er nicht gewalttätig sein darf. Das versteht sich eigentlich von selbst, und doch muss es gesagt werden: es gibt keinen Platz für einen Leiter in der Gemeinde, der anderen gegenüber gewalttätig ist.

Er darf nicht gegenüber denen gewalttätig sein, mit denen er zusammen arbeitet, und gegenüber denen, die quasi für ihn arbeiten. Er darf sich keiner Frau aufdrängen. Er darf seiner Frau gegenüber niemals gewalttätig werden, und wenn er seine Kinder bestrafen muss, dann ohne Zorn und auf angemessene Weise.

Normalerweise fallen uns nur zwei Ausnahmen dafür ein. Die erste ist, wenn einer im korrekten Maß und mit der angemessenen Autorität als Soldat oder Polizist Gewalt anwendet. Die zweite ist im Fall von Selbstverteidigung, und auch dann nur auf angemessene Weise.

Doch es gibt noch einen weiteren Punkt, den William Barclay hervorhebt. Er sagte, dass das alte griechische Wort hier nicht nur physische Gewalt bedeutet, sondern auch verbale Gewalt. Es kann sein, dass Paulus hier die verbale Gewalt meinte. Es ist verständlich, dass einer, der den Hang zu physischer Gewalt hat, kein Leiter in der Gemeinde sein kann. Doch wenn jemand andere verbal attackiert wird das schnell übersehen oder entschuldigt, insbesondere wenn er glaubt, das für die Arbeit in der Gemeinde oder für den Dienst zu tun. Aber wenn jemand ständig andere verbal angreift (nicht unbedingt ein gelegentlicher Wutausbruch), sollte er kein Leiter von Gottes Kindern sein.

Denk darüber nach: Jesus war niemals gewalttätig. Er ermahnte auf strenge Art, aber niemals auf sündhafte. Er warf Tische im Tempel um, aber er schlug keine Menschen. Um unsere Schuld zu bezahlen, erlebte Er Gewalt. Wenn du ein Problem damit hast, dass du physisch oder verbal anderen gegenüber gewalttätig bist, erinnere dich daran, dass Jesus Gewalt ertrug, um für diese Sünde zu zahlen, um diese Macht in deinem Leben zu besiegen und um Seine Gnade auf dich kommen zu lassen, damit du dir neue Gewohnheiten aneignen kannst, die Gott gefallen. Jesus ist auch für den gewalttätigen Mann gestorben, damit er zu einem starken und doch sanften Mann werden kann, so wie Gottes Sohn ist.

 

Not Given to Wine

Nicht der Trunkenheit ergeben

Denn ein Aufseher muss . . . nicht der Trunkenheit ergeben sein. (Titus 1,7)

Paulus hatte Titus gesagt, er solle unter den neuen Gemeinden auf der Insel Kreta nach Leitern suchen, und zwar nach den bestmöglichen. Das Maß für diese Männer lag jedoch nicht in ihren Talenten, ihrem Prestige oder ihrem Charisma. Das Maß für diese Männer, die für die Leiterschaft geeignet waren, lag in ihrem Charakter.

Not Given to Wine

Also zählte Paulus verschiedene Charaktereigenschaften auf, die ein christlicher Leiter haben sollte. Hier in Titus 1,7 wird eine weitere genannt: ein Aufseher muss nicht…der Trunkenheit ergeben sein.

Ein Merkmal für eine geisterfüllte und geistgeführte Person ist die Selbstbeherrschung (Galater 5,23 und 2. Petrus 1,6). Wenn man der Trunkenheit ergeben ist, verliert man unter dem Alkoholeinfluss, oder anderen Drogen, diese Selbstbeherrschung.

In Epheser 5, 18 zeigt Paulus einen Kontrast: und berauscht euch nicht mit Wein, was Ausschweifung ist, sondern werdet voll Geistes. Paulus nannte Trunkenheit Verschwendung (Ausschweifung). Seine Weisheit zeigt sich sowohl geistlich als auch praktisch.

Geistlich gesehen sind Alkoholmissbrauch und Drogenabhängigkeit der Ruin für viele Männer und Frauen. Solche Abhängigkeiten halten viele Menschen davon ab, zu Jesus zu kommen, und sie behindern geistliches Wachstum bei denen, die Jesus vertrauen und doch mit ihrer Sucht kämpfen. Wir sollten auf das hören, was in Sprüche 20,1 und 23,29-33 steht.

Praktisch gesehen bezahlt die Welt einen hohen Preis für die Zerstörung durch Alkohol und Drogen. Im Jahr 2010 sind in den USA 88000 Menschen an den Folgen von Alkoholmissbrauch gestorben, und das exzessive Trinken kostet die Wirtschaft der USA 249 Milliarden Dollar. Ich bin sicher, dass es in vielen anderen Nationen vergleichbar, wenn nicht sogar schlimmer, ist.

In biblischen Zeiten war verdünnter Wein oft gesünder als das verfügbare Wasser (1. Timotheus 5,23). Man kann nicht sagen, dass die Bibel den Genuss von Alkohol verbietet, aber sie verbietet Trunkenheit, exzessives Trinken und das Trinken, das einen schlechten Einfluss auf jene hat, die anfällig für Trunkenheit sind (1. Korinther 8,12-13). Man sollte auch beachten, wie die Kultur um uns herum einen Christen, der etwas trinkt, wahrnimmt – einige Kulturen sind da strenger als andere. Ich persönlich glaube, dass es in der amerikanischen Kultur richtig und verantwortungsvoll ist, auf Alkohol zu verzichten. Doch das ist etwas, das dem Leiter, seinem Gewissen, seiner Berufung und am meisten dem Herrn, dem er dient, überlassen ist.

Was jedoch für jeden christlichen Leiter klar ist was das Trinken angeht, es muss in Maßen und gelegentlich sein und darf niemals soweit gehen, dass er betrunken ist. Wenn das eine Schwäche in deinem Leben ist, setze dein Vertrauen auf Jesus und ruhe in der Tatsache, dass du nicht verdammt bist (Römer 8,1-2). Wenn du Jesus Tag für Tag näher kommst, lass Seine Heiligkeit deinen Hang zu jeglicher Art von giftigen Substanzen ersetzen, und lass dich mit dem Heiligen Geist erfüllen (Epheser 5,18).

Jähzornig

Denn ein Aufseher muss untadelig sein … nicht jähzornig. (Titus 1,7)

Als Paulus die Qualifikationen für Leiter in Gottes Gemeinde auflistet, ist eine davon – die dritte oder vierte, je nachdem wie man zählt – die, dass ein Aufseher, ein Leiter von Gottes Kindern nicht jähzornig sein darf.

Bad and Bitter Temper

Wenn wir das Wort „jähzornig“ lesen, denken wir an einen plötzlichen und explosiven Wutausbruch. Das ist ein schlechte Eigenschaft für jeden Leiter, insbesondere für jemanden, der Gottes Kinder leitet. Wir erinnern uns daran, dass eine der Früchte des Geistes die Selbstbeherrschung ist (Galater 5,22-23). Einige von uns haben eher ein Problem mit Jähzorn als andere, doch jeder Leiter sollte als Frucht des Geistes Selbstbeherrschung haben.

Doch nach William Barclay bezieht sich das Wort für Jähzorn (orgilos) mehr auf eine Grundhaltung von Zorn als auf gelegentliche Wutausbrüche. Es meint einen Mann mit einem ständig schwelenden Zorn auf andere, den er weiter nährt – ähnlich wie ein verbitterter Mann.

Das löscht die normale Vorstellung von Jähzorn nicht aus, doch wir können dies dem von William Barclay genannten Punkt hinzufügen. Ein Mann, der in ständigem Zorn, ständiger Unzufriedenheit und Bitterkeit lebt, ist nicht fähig, eine Leitung zu übernehmen.

Dies ist ein wichtiger Punkt, an den wir denken sollten, wenn wir nach Leitern suchen. Doch auch solche, die schon Leiter sind, sollten darüber nachdenken. Häufig werden Leiter in Gemeinden schlecht behandelt, oder zumindest glauben sie das. Manchmal ist das Problem vom Leiter selbst verursacht, manchmal ist es nicht die Schuld des Leiters, und manchmal ist es eine Mischung aus beidem. Was auch immer der Grund ist, häufig fühlen sich Leiter verletzt und ausgebrannt im Dienst. Zu der Verantwortung und dem Druck, der auf christlichen Leitern liegt, kommt oft noch das Gefühl von Schmerz.

Darum ist es wichtig, dass ein Leiter nicht in ständigem Zorn und Frust lebt. Wenn sie zulassen, dass die unvermeidlichen Schwierigkeiten im Dienst sie dauernd zornig und bitter machen, ist das ein großes Problem. So wie jeder Gläubige muss der christliche Leiter lernen, alle seine Sorgen auf Jesus zu werfen, der sich darum kümmert (1. Petrus 5,7).

Es gibt wohl keine elendere Kreatur als ein zorniger, bitterer und misstrauischer Diener Gottes. Wegen früherer Verletzungen und Enttäuschungen glauben sie, dass alle gegen sie sind. Sie vertrauen nur wenigen Menschen (wenn überhaupt).

Wir sollten tun, was Gott uns in 1. Petrus in 5,7 sagt: wir werfen alle unsere Sorgen auf Jesus, der mehr Schmerzen und Verrat ertragen hat, als irgendjemand sonst. Jesus weiß, was du durchmachst. Lasst uns dafür beten, dass Gott uns Leiter gibt, die nicht jähzornig sind, und dass auch wir nicht zu jähzornigen Menschen werden.

Nach Gottes Willen, nicht eigenmächtig

Denn eine Aufseher muss untadelig sein als Haushalter Gottes, nicht eigenmächtig. (Titus 1,7)

Paulus gab Titus ein Liste mit Beschreibungen, wie der Charakter von den Männern sein soll, die Gottes Kinder anführen. Die erste Eigenschaft auf dieser Liste war, dass ein Mann untadelig sein muss (Titus 1,6), und wir haben uns diese Charaktereigenschaft schon angesehen, die hier in Titus 1,7 nochmal wiederholt wird. Unser Fokus in diesem Vers liegt auf dem Ausdruck, dass ein Aufseher, ein Leiter unter Gottes Kindern, nicht eigenmächtig sein darf.

god willed not self willed

Eigenwille ist das Gegenteil der Natur Jesu. Unser Erlöser war und ist die ultimative auf andere Menschen ausgerichtete Person, und ein eigenmächtiger Mensch ist eine selbstzentrierte Person.

Jesus sagte, dass jeder, der ihm nachfolgen will, sich selbst verleugnen muss (Matthäus 16,24). Als Jesus das sagte, fügte er noch einen interessanten Satz hinzu: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach! Jesus sagte das auf diese Weise, um klarzumachen, dass sich selbst verleugnen so ist, wie wenn man zu seiner Kreuzigung geht (nehme sein Kreuz auf sich).

Beim Kreuz geht es nicht um Selbstdarstellung oder Selbstbestätigung. Die Person, die ein Kreuz trug, wusste, dass sie sich nicht selbst retten konnte. Sich selbst verleugnen bedeutet, als Person zu leben, die auf andere ausgerichtet ist. Jesus war der Einzige, der das vollkommen tat, doch wir sollen Seinen Schritten und Ihm folgen: Er verleugnete sich selbst, Er trug das Kreuz; und das müssen auch die tun, die Ihm folgen.

Die Leiter in Gottes Gemeinden müssen die Selbstopferung vorleben. Sie müssen dienen, nicht bedient werden. Sie sollten nicht arrogant, stur oder stolz auf sich selbst sein.

Jakobus 3,17 beschreibt echte Weisheit: Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, sodann friedfertig, gütig, sie lässt sich sagen. Aus purer Sturheit ist ein eigenmächtiger Mann nicht bereit, sich zu fügen. Der eigenmächtige Mann will überall seinen Kopf durchsetzen. Er glaubt, seine Einschätzung ist immer richtig und allem anderen überlegen. Er erwartet, dass jedermann ihrer Weisheit Respekt zollen muss, und dass alles so läuft, wie er es will.

Das ist keine gottgefällige Leiterschaft, und so eigenmächtige Männer sollten nicht zum Leiter ernannt werden. Leiter sollten wie Jesus sein, der von Sich Selbst sagte: Denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen des Vaters, der mich gesandt hat (Johannes 5,30). Wir sollten nach Gottes Willen leben und nicht nach unserem.

Es gibt Zeiten, in denen ein Leiter sich durchsetzen und behaupten muss. Wenn diese Zeit kommt, muss er dies in demütiger Einstellung tun und danach fragen, ob er dies nach dem Willen des Vaters tut und nicht nach seinem Willen.